Viele emotionale Probleme und Verhaltensauffälligkeiten stehen mit seelischen Verletzungen im Zusammenhang. Solche seelischen Verletzungen oder traumatischen Erfahrungen entstehen in Situationen, die mit besonderer Hilflosigkeit und Ohnmacht einhergehen und in denen das Leben oder die Seele des Betroffenen bedroht ist. Dazu gehören sexueller Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung. Weil sich diese Extremerfahrungen nicht selten über Jahre erstrecken, gehören sie zu den die seelische Entwicklung am meisten gefährdenden Lebensereignissen. Auch Unfälle, Krankheiten oder Verlusterlebnisse wie das plötzliche Sterben naher Bezugspersonen können traumatische Folgen haben.

 

Mögliche Symptome sind:

=>Zeichen der Übererregung (Unruhe und Schreckhaftigkeit, Aggressivität, Impulsdurchbrüche, Stimmungsschwankungen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen),

 

=>wiederkehrende, überwältigende Erinnerungen im Wachen oder Schlafen (Alpträume) verbunden mit Gefühlen von Panik und Trostlosigkeit. Kinder spielen traumatische Situationen eventuell nach oder neigen vermehrt unter Trennungsängsten.

 

=>Vermeidung von Situationen, die an das belastende Thema erinnern.

 

Weiterhin können auftreten: Beeinträchtigungen des Gefühlslebens; vermindertes Interesse an Dingen, die vorher von Bedeutung waren; Gefühle der Entfremdung von anderen oder auch von sich selbst; Scham- und Schuldgefühle; Erschütterung des Vertrauens in Beziehungen; niedriges Selbstbewusstsein; Hoffnungslosigkeit.

 

=>kindertyptische Symptome sind je nach Entwicklungsalter: neu auftretende Ängste, Rückfall auf eine jüngere Entwicklungsstufe („Babysprache", Einnässen, Einkoten), aggressive Verhaltensweisen und auffälliges Spielverhalten.

 

Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv auf dem Gebiet der Psychotrauma-Therapie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fortgebildet. Als besonders hilfreich in der Behandlung von Traumata empfinden wir die Methode des EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), eine von Dr. Francine Shapiro entwickelte und von wissenschaftlichen Leitlinien anerkannte Psychotherapiemethode (z.B. vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie). Zentrales Element des EMDR ist der Aufbau psychischer Kräfte (Ressourcen) und die Bearbeitung/Verarbeitung der die Störung auslösenden, belastenden Erlebnisse. Dies geschieht mittels „bilateraler Stimulation" durch Augenbewegungen, Töne oder kurze Berührungen. Wir nutzen aber auch Methoden der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (nach Luise Reddemann und Andreas Krüger) und die spezifischen spieltherapeutischen Interventionen von Dorothea Weinberg.

 

Weitere Informationen zu EMDR finden Sie auf der Seite des deutschen Fachverbandes (www.emdria.de).